Am Wochenende genossen rund 35.000 begeisterte Zaungäste die CSD
Parade quer durch Stuttgarts Innenstadt. Nach zahlreichen Veranstaltungen
seit der furiosen Eröffnungsgala im ausverkauften Theaterhaus Stuttgart
vom 26.07.2002 präsentierten sich rund 2500 Teilnehmer und ungezählte
Mitläufer aus 31 Gruppen stolz dem hiesigen wie zugereisten Publikum.
Angeführt von den Damen und Herren der FMSG (Freizeit-Motor-Sport-Gemeinschaft)
auf ihren Motorrädern über den Sportverein Abseitz, der die
Gay Games 2002 im November in Sydney zum Thema hatte, bis zur Gruppe
der Gebärdenden Löwen (gehörlose Schwule) erhoben aufwendig
bunt geschmückte Wagen und wilde Rhythmen laut Anspruch auf die
Gleichstellung von Schwulen, Lesben, Transgendern et al und forderten
speziell für Baden-Württembergs Landeshauptstadt die andernorts
selbstverständliche Öffnung der Standesämter für
die Eintragung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.
Schirmherr Rezzo Schlauch winkte trotz Fluguntersuchung
befreit vom Paradewagen und warb bei der anschließenden Schlusskundgebung
mit Politikern aller Parteien auf dem übervollen Schillerplatz
für Toleranz. Ohne Pause ging dort danach die Feier des Christopher
Street Day 2002 weiter bis in den späten Samstag Abend.
Den Abschluss bildete am Sonntag dann die inzwischen
etablierte 11. Hocketse der AIDS Hilfe Stuttgart (AHS) die ein vielfältiges
Programm auf der Bühne vor dem Rathaus und den unterstützenden
Aktionszelten abbrannte. Warm zeigte sich das Stuttgarter Wetter trotz
Schauern am Nachmittag und vom Charme der Teilnehmer und Veranstalter
ließen sich die vielen Besucher auch an diesem Abend noch lange
und ausgiebig anstecken bevor der "CSD 2002 Warm mit Charme"
gegen 22.30 h den offiziellen Abschluss fand.
Als nach wie vor größter CSD in Süddeutschland
konnte Stuttgart insgesamt 150.000 Besucher begrüßen und
sich somit gegenüber dem Vorjahr und allen Unkenrufen und widrigen
wirtschaftlichen Umständen zum Trotz behaupten.
Ein Dank sei allen Besuchern, allen Unterstützern,
allen Freunden, den wenigen Feinden und vor allem den zahlreichen ehrenamtlichen
Helfern, ohne deren Einsatz eine solch umfassende Veranstaltung nicht
auf die Beine gestellt werden kann.
Stressige Monate, Wochen und Tage gehen fröhlich
zu Ende, gehen charmant zu Ende und gehen nach einer kurzen, gewollten
schöpferischen Pause dann wieder ans Werk um auch den CSD 2003
gelingen zu lassen.