Als dritte Insel haben wir uns eine der Hauptattraktionen
von Hawaii, nämlich Big Island ausgesucht. Hier, wo die beiden
Vulkane Mauna Kea und Mauna Loa, beide mit über 4100 m Höhe
wuchtig in der Mitte der Insel aufragen konnten wir sogar noch Schnee
auf den Gipfeln erspähen.
Die größte der hawaiianischen Inseln beherbergt
dann auch noch einige aktive Vulkane, ein Erlebnis der Sonderklasse.
Beim Hubschrauberflug konnten wir dann unsere Runde um den Kraterrand
ziehen, in dessen Tiefen 3-4 kleinere Krater gewaltigen Rauch ausspieen.
Noch tiefer in diesem Innern sind die Urgewalten der Erde immer noch
am Arbeiten und in unregelmäßigen Abständen wird hier
immer noch flüssige Lava aus dem Erdinnern an die Oberfläche
befördert.
Big Island ist eine der wenigen Flächen dieser Erde, die von Jahr
zu Jahr größer werden.
Zusätzlich zum Flug konnten wir dann auch mit dem
Auto in den Vulcano Park einfahren und die erstarrten Lavaströme
aus nächster Nähe betrachten. Auf gerade einmal 4 Tage alter
Lava stehend war es möglich in einer Spalte (mit ca. 3 m Abstand)
die hellorange leuchtende Masse zu sehen. Immense Hitze entgegenschlagend
und bei jedem Schritt die erkaltete Lava unter den Schuhen bedrohlich
knirschend - gehört dies wohl zu den einmaligen Erlebnissen eines
Lebens.
Von der Lava beherrscht bietet Big Island viele Strände
mit schwarzem Sand / Lava. Die Meeresschildkröten direkt zwischen
den wenigen Badegästen, die Palmen dahinter und die größte
Anzahl der Touristen in Honolulu haben wir diesen Teil der Reise wieder
richtig genießen können.
Noch zwei weitere Tage auf Big Island und wir konnten
eine Wanderung vorbei an überdimensionalen, wie aus einem Buch
von Jules Verne stammenden, Farnen in einen der Krater durchführen,
haben uns die kleinen Städte Hilo und Kona angeschaut und zum ersten
Mal dann auch die Spuren der Wale – weit draußen auf dem
Meer immer wieder auftauchend und aus dem Wasser springend, erkennen.
Maui - die letzte der Inseln, berühmt dafür,
die Highlights der anderen Inseln in sich zu vereinen: lang gestreckter,
dichter Regenwald, Vulkankrater mit 10.000 Fuß (ca. 3000 m) Höhe
und wunderschöne Sandstrände, die –wenn man nicht gerade
sonntags dort ist- auch einsam oder sagen wir mal „weniger gut
besucht“ sein können.
Über 40 km ist die Anfahrt und Auffahrt auf den
alles überblickenden Kiluahea, der am Morgen noch wolkenlos vor
uns lag und bei der Abfahrt am Mittag allmählich zuzog. Als Highlight
kann man hier eine Fahrradtour bergabwärts buchen: über 30
km immer nur downhill auf dem Mountainbike.
Eine Tour an die Nord-Ost-Küste mit dem Auto hat uns dann durch
beinahe 1000 Kurven und über 36 einspurige Brücken durch saftig,
grünen Regenwald geführt.
Zur Erholung von den Kurven und dem „Autostress“
haben wir uns dann am Nachmittag an unserem Lieblingsstrand -little
beach- erholt. Hier wird vorzugsweise ohne Kleidung geschwommen und
–das Glück hatten wir- ein Stück weiter draußen
ziehen seelenruhig Walfamilien vorbei und prusten ihre Wasserfontainen
hoch in die Luft, winken mit Ihren Seitenflossen und peitschen mit ihren
gewaltigen Schwanzflossen.
Unsere letzte Tour der Reise führte uns dann zum
Schnorcheln auf, bzw. vor das Molokini Atoll, einem Vulkankrater, der
einige Meilen vor der Küste liegt und von dem nur noch ein kleiner
Teil aus dem Wasser ragt. An den Steilwänden haben sich im Laufe
der Jahrtausende dann Korallen abgelagert und beherbergen eine reichhaltige
Fischwelt. Zudem gab es ein Barbecue auf dem Boot und Getränke
bis zum Abwinken. Da wir uns für die Nachmittagstour entschieden
hatten war das Boot auch nur mit ca. 35 statt wie vormittags mit ca.
130 Personen besetzt, was uns durchaus zu Gute kam.
Von Maui dann noch für eine Übernachtung und
einen letzten halben Strandtag zurück zur Hauptinsel Oahu nach
Honolulu, von wo aus wir dann ein letztes Mal zu einem Zwischenstop
aufbrachen: nach San Francisco.
Den Mietwagen sicher in die Stadtmitte gebracht tat sich
das Parkplatzproblem auf, das wir hätten gegen eine kleine Gebühr
von 22 Dollar (ca. 21 Euro) lösen können.
Hier ist eben alles ein wenig kostspieliger.... ! Sind das Risiko eines
Strafzettels eingegangen und hatten Glück.
Ein kurzer Spaziergang zum Frühstück, zu den
Cable Cars, Shopping, dann zur Castro Street, das Viertel in dem an
jeder Ecke die Regenbogenflaggen wehen und einmal kurz über die
Golden Gate Bridge gefahren bevor wir uns noch zu einem Abstecher nach
Süden, Richtung Santa Cruz aufmachten, um Martin, einen alten Freund
von Stephan aus noch älteren Zeiten in Drackenstein und mit den
Hiltenburgern zu besuchen, der dort für HP arbeitet. Nach einem
schönen Nachmittag und Abendessen sind wir dann mit ihm und Lebensgefährtin
in ein (original) Tiroler Hüttchen gegangen. Deutsches Essen, wie
man es sich eben in Amerika vorstellt.
Der Flug zurück war dann wieder zum Abgewöhnen:
10 Stunden von San Francisco bis London, 2 Stunden Aufenthalt und dann
weiter nach Frankfurt. Von dort aus mit dem ICE bis Stuttgart, dem schwäbischen
Zentrum unseres bisherigen Lebens. Dem Sitz unserer Freunde und Familien
(die schwäbische Alb sei hier mit eingeschlossen).
Und so war sie ganz plötzlich zu Ende die Reise.
Eigentlich 3 Wochen bevor sie enden sollte. Aber die Umstände aus
Wirtschaft und Politik haben dann ihren Beitrag dazu geleistet.
Bleiben werden viele neue Eindrücke, neue Menschen
und Freunde, mehr Geschichten als auf diese wenigen Internetseiten passen
können und das Gefühl, dass das „hier und jetzt“
sehr schnell auch durch ein „dort und jetzt“ ausgetauscht
werden kann das sich so gut und frei und so unbeschwert anfühlen
kann, dass es sich lohnt gelebt zu werden.
Natürlich ist es irreal dieses dort und jetzt auf
einen Sockel zu heben und zu lobpreisen als das non plus ultra..., aber
es hat seine Berechtigung auf seinen Sockel und hat seine Berechtigung
auf sein Lobpreisen und es hat die Macht die schlechten Gefühle
oder Stimmungen unseres alltäglichen Daseins aus unseren Gedanken
zu wischen und unsere Augen und Herzen leuchten zu lassen.
Carpe diem, all unseren Lesern, all denen, die sich für
unsere Reise interessiert haben, die an uns gedacht haben, gemailt
haben und auch carpe diem all denen, die froh waren, dass sie
uns endlich eine Weile los waren.