Ein Stück fehlte uns noch zu „Umrundung“
des Fünften Kontinents. Und zwar ein großer Teil der Strecke
von Darwin bis Perth. Dort hoch oben im Norden reist man am besten im
australischen Winter, weil ansonsten die täglichen Regenfälle
im subtropischen Gebiet eine Vielzahl der Strassen und Wege unter Wasser
setzen und ein Durchkommen per Auto unmöglich machen.
Und so trafen wir Anfang Juni in Darwin ein, hatten drei
schöne Tage in gepflegter Hotelatmosphäre mit Menge und Auswahl
an Essen und übernahmen dort dann auch unsere Behausung für
die nächsten 21 Tage: den Bushcamper. Ausgerüstet mit einem
kleinen Kühlschrank und jeder Menge Stauraum, einem aufklappbaren
Zelt auf dem Dach des Geländefahrzeugs und für alle Notfälle
einem GPS Signalgeber, der uns auch in den Weiten des Outbacks Hilfe
bringen konnte – begann unsere 5000 km lange Fahrt in den Nord-Westen.
Die ersten Tage im Kakadu Nationalpark prägten tropische
Landschaft mit Krokodilen, Schlangen und einsamen Wasserlöchern
unser Tagesgeschäft. Auch Dingos, wilde australische Hunde, wagten
sich hungrig bis an unseren Camper heran.
Danach wurde es einsamer. Der Weg führte uns zur berühmten
Gibb River Road, die ausschließlich im Winter befahrbar durch
einprägsame Landschaften und wilde, zerklüftete Schluchten
führt. Mit Ausflügen zu den JimJim und Twin Falls, Flug über
die BungleBungles und einsamen Wanderungen war dieser Part wieder einmal
genau das ersehnte Freiheitsgefühl von dem man in stressigen Stuttgarter
Verhältnissen träumt.
Nach anstrengender Wanderung badet man in den gefüllten
Wasserlöchern, kocht Pasta oder grillt Steak mit dem Gaskocher
und wartet mit einem Glas Wein oder einem kühlen Bier auf den Sonnenuntergang
um 18.30 h. Danach ist es in Ermangelung von Elektrizität dunkel
und schnell zieht man sich dann auf der Flucht vor den immerhungrigen
Moskitos und den nachtaktiven Schlangen zurück in den ersten Stock
unserer Behausung.
Der nächste Morgen beginnt dann fast genau 12 Stunden
später um kurz nach 6.00 Uhr mit dem Zählen der neuesten Schnakenstiche
und einer heißen Tasse löslichem Kaffee.
In den Katherine Schlucht konnten wir am Ufer und im
Wasser dutzende Krokodile beobachten, gleich neben den einsamen Strassen
haufenweise die wasserspeichernden Boab-Bäume sehen.
Stephans Geburtstag verbrachten wir an einem unserer
Lieblingsorte: Coral Bay. Mit wenigen Häusern und einem Campingplatz
und dem Ningaloo Reef direkt in Schwimmweite, der ideale Ort zum Erholen.
Zwei Tage später erwartete uns ein weiteres Highlight 2005: wir
schnorchelten mit einem Walhai. Die bis zu 12 Meter langen Säuger
schwimmen während des Winters in den Norden Australiens.
Über eine Stunde konnten wir das Tier im Wasser begleiten. Zudem
hatten wir die Möglichkeit Mantarochen, Delphine und Meeresschildkröten
in direkter Nähe zu sehen. Anfassen ist streng verboten aber allein
die Nähe lässt ein wohliges Gefühl aufkommen.
Die letzen Tage vor Tills Rückflug nach Deutschland
durften wir wieder bei Maurice und Familie in Perth verbringen. Eine
Radtour durch Rottnest Island und einige Tagestouren an der Küste
entlang verschönerten den Abschluss.
Stephan hatte zwei Wochen mehr Zeit und verbrachte noch jeweils eine
in Adelaide und Melbourne.